Mit aller Mächtigkeit erhebt sich die Triglav Nordwand am Ende des Vratatals. Sie ist eine der höchsten Felswände der Ostalpen und kann über eine Mehrzahl an Kletterrouten durchstiegen werden. Mit dem Slowenischen Weg haben wir für unsere Besteigung den leichtesten und kürzesten Weg durch die gewaltige Wand gewählt.
Unsere Tour startet beim Aljazev Dom am Ende des Vratatals, Ausgangspunkt auch für die beliebten Anstiege über den Pragweg und den Bambergweg.
Der Slowenische Weg folgt einer historischen, logischen Durchstiegslinie im linken, niedrigeren Teil der Wand und führt nicht bis zum Gipfel. In diesem Wandteil beträgt die Wandhöhe rund 800 Meter. Der zurückzulegende Weg ist jedoch um ein Vielfaches länger, was mit einer Kletterzeit von vier bis sechs Stunden zu Buche schlägt.
Die Kletterschwierigkeiten übersteigen nicht den dritten Grad und konzentrieren sich vornehmlich auf schmale Bänder und einige steile Überstiege. Viel herausfordernder als die Bewältigung von Kletterstellen gestalten sich Orientierung und Wegfindung in der mächtigen Wand, die einen mit ihren gewaltigen Dimensionen und ihrer Düsterheit gefangen nimmt.
Die Eckdaten
Schwierigkeit: 3 (UIAA)
Kletterzeit: 4 bis 6 Std.
Zustieg zur Wand: ca. 1,5 Std.
Vom Ausstieg zum Gipfel: ca. 1,5 Std.
Abstieg am Pragweg: 2,5 bis 3 Std.
Ein faszinierender Berg ist der Triglav auch über den Pragweg und Bambergweg und besonders im Herbst, wenn der größte Ansturm auf den begehrten Gipfel vorbei ist, ein sehr lohnendes Ziel.
Fotos: Hans-Jörg Gärtner